Finden Sie nicht nur die richtigen Worte. Treffen Sie den angemessenen Ton.
Sich schriftlich bewerben sollte für Studierende die leichteste Übung sein. Man bewirbt sich in dem Alter sowieso häufig: Um ein Stipendium, einen Praktikumsplatz, eine Hilfskraftstelle, ein Auslandssemester, eine Diplomarbeit. Und dabei macht der akademische Nachwuchs, aber nicht nur er, einige typische Anfängerfehl
mit großem Interesse las ich, dass Ihr HG-Team einen Mitarbeiter für den Bereich After Sales sucht.
Ihre Stellenausschreibung Mitarbeiter/in After Sales in der Tiefdeutschen Zeitung vom … hat mich sofort sehr angesprochen.
Zu erfahren, dass seine Offerte es geschafft hat, bei einem Bewerber Interesse zu erwecken, löst beim Jobanbieter sicher wahre Begeisterungsstürme aus. - Spaß beiseite. Die alte Lehre von der Korrespondenz besagt, dass man im Schreiben zunächst einen Bezug herstellt: Zur Anzeige, zur Firma, zu einem angenommenen Bedarf, zur eigenen Situation. Verstehen Sie Ihr Anschreiben aber nicht als Brief, sondern als Präsentation. Thema dieser zeitgemäßen Selbstvorstellung: Warum Sie mich brauchen und wie Sie von mir profitieren. Vorteil: Präsentationen brauchen keinen Bezug. Man legt sofort los. Die Zielgruppe benötigt keine Einführung, dass sich hiermit ein Bewerber vorstellt. Das bedeutet mehr Platz für die eigene Überzeugungsarbeit und mehr Wucht für das erste Argument.
Ich studiere im 9. Semester Technologie- und Managementorientierte Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität München.
Durch Vorlesungen zur Volkswirtschaftslehre wurde in mir ein großes Interesse für volkswirtschaftliche Zusammenhänge und Entwicklungen geweckt.
Auslandsaufenthalte in Melbourne und Graz förderten meine Gewandtheit, neuen Situationen und Anforderungen zu begegnen, wie auch meine Englischkenntnisse.
Mein Profil runde ich mit folgenden Eigenschaften ab:
Junge Bewerber erklären gern, wie Sie dazu kommen, sich zu bewerben. Und sie schreiben lieber von ihren Eigenschaften als von ihren Handlungen. Was interessiert aber einen Personaler an einem möglichen Mitarbeiter zuerst: Wofür dieser alles offen ist, was ihn anmacht und wie er seine persönlichen Stärken einschätzt? Oder doch seine ganz konkreten Job- und Lernerfahrungen, seine besonderen Leistungen und Erfolge? Sich nur fähig zu fühlen reicht nicht.
Die Mitarbeit an einem Projekt, in dem diese Sichtweise eingebracht werden könnte, stelle ich mich äußerst interessant und reizvoll vor. Ich bin aber auch für alle anderen Abteilungen und Aufgabenbereiche des HG-Teams offen.
Die persönliche Kompetenz und flexible Einsatzbereitschaft, die diese Position erfordert, bin ich jeder Zeit bereit zu investieren.
Durch mein kreatives Mitspiel im orchestra of ideas möchte ich zu vollkommenen Inszenierungen im Sinne von HG und natürlich dessen Kunden beitragen.
Beim Schmeicheln gilt allgemein die Devise: Gern noch ein bisschen heftiger. Leider funktioniert Power-Schmusen im Anschreiben nur bei sehr unerfahrenen oder unprofessionellen Jobanbietern. Auf eine Hundertschaft Bewerber, die beteuern, versichern und bemüht die Ansichten des Arbeitgebers teilen, kommt immer einer, der Münze um Münze harte Personalerwährung auf den Tisch legt. Faktenhuber kommen eher in die zweite Runde. Sie wirken einfach glaubwürdiger.
Weitere Informationen über mich bitte ich den folgenden Seiten zu entnehmen.
Betrachten Sie dieses Schreiben bitte als Bewerbung um die angesprochene Stelle.
Lassen Sie uns miteinander kommunizieren. Ich freue mich auf ein Gespräch mit Ihnen.
Das Briefblatt ist Ihr Spielfeld. Und gepunktet wird bis zur letzten Zeile. Ich verrate Ihnen einen meiner Beratertricks: Nachdem ich direkt nach der Anrede das Feuerwerk an Pro-Argumenten gezündet habe, fasse ich unmittelbar vor dem Ausstieg die Bewerbereignung noch einmal zusammen. Ich ziehe ein Fazit. Personaler lieben Jobkandidaten, die eine in sich abgerundete, schlüssige Argumentation aufbauen.
Starke Sätze für Einsteiger sind:
betriebliches Rechnungswesen, internationaler Handel und Wirtschaftsrecht sind die Schwerpunkte meines mit guter Leistung abgeschlossenen Diplomstudiums zur Kauffrau.
Meine mit sehr gut bewertete Diplomarbeit galt der Bestandsaufnahme und den Entwicklungsperspektiven einer Kostenrechnung für Dienstleistungen.
In meinen ausbildungsbegleitenden, internationalen Arbeitseinsätzen für die Berliner Kernbach AG und die in Boston angesiedelte TIM Corp. habe ich mich insbesondere auch in Promotion, Beratung und Verkauf nachweisbar bewährt.
Dank meines Engagements für die StudiConsult gGmbH bin ich mit der Planung wissenschaftlicher Projekte, mit betriebswirtschaftlichen Analysen und Bewertungen sowie mit der strategischen Planung vertraut.
Ich kommuniziere sicher auf Englisch, nutze die MS Office-Anwendungen, habe mich im Studium mit IT beschäftigt und bilde mich in eigener Initiative weiter. Team- und Leitungserfahrung habe ich vor allem als Vereinsfußballerin und Jugendgruppenleiterin erworben.
Als Ihre Mitarbeiterin im Controlling möchte ich mein Verständnis betrieblicher und finanzwirtschaftlicher Prozesse, mein Kostendenken, meinen Einsatz- und Leistungswillen ebenso wie meine persönliche Zuverlässigkeit in einem international ausgerichteten Umfeld zur Geltung bringen.
Ich strebe eine Anfangsvergütung von 40t Euro an und stehe Ihnen schon ab 1. September zur Verfügung.
Von meiner besten Eignung überzeuge ich Sie gern im direkten Gespräch. Ich freue mich über Ihren Anruf oder Ihre Mail.
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12.06.2005 - Gerhard Winkler; Text zuletzt aktualisiert: Berlin, 15.2.2009
Ich schreibe für den verständigen Leser. Halten Sie bitte auch mich auf dem Laufenden: über den Jobmarkt, über Ihre Bewerbungswege, Erfahrungen, Abenteuer und Erfolge. Was vermissen Sie auf jova.nova.com? Was sehen Sie anders? Ich freue mich über Ihr Feedback!
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