"Ich bin derzeit in einer leitenden Funktion, werde mich aber eher auf Spezialistenrollen bewerben, für die nicht unbedingt eine Leitungsrolle vorgesehen ist. Sollte ich unter diesen Umständen die Betonung auf meine jetztige Teamleiterrolle etwas wegnehmen? Was meinen Sie?»
– Ich zähle Ihnen dazu einige meiner Grundregeln für die berufliche Selbstvermarktung auf:
1
Bilde Dich in voller Lebensgröße ab und gib noch einen Zentimeter dazu.
2
Hebe stets Deine beruflichen Erfolge, Deinen Leistungsstand, Deine erreichten Positionen hervor.
3
Gebe Dein Leistungsprofil immer vollständig an – auch, wenn einige Meilensteine oder Zuständigkeiten oder Fachgebiete vom nächsten Arbeitgeber nicht (unbedingt) verlangt werden.
Man kann und sollte als Bewerberin nur das vorzeigen, was man erreicht hat.
Wer sich dabei absichtlich kleiner macht, kommt im Jobinterview niemals groß raus.
Jobanbieter merken es zudem, wenn man etwas zu kaschieren versucht.
Jobanbieter suchen obendrein gezielt nach Ungereimtheiten im Lebenslauf.
Zu sich selber stehen meint für mich, zu dem stehen, was man im Berufsleben alles nicht erreicht hat – aber auch unbedingt zu dem, was man bis heute beruflich erreicht und an Erfolgen erzielt hat.
Was man als auch als fast zu gut dastehende Bewerberin immer betonen wird, sind die guten Gründe, die den Anspruch auf eine bestimmte Position und die damit verbundenen Zuständigkeiten untermauern.
Stichhaltig begründen wird man auch am Schluss des Anschreibens und später dann im Interview die Absicht, wieder verstärkt selber Aufgaben zu bearbeiten, statt andere zu beauftragen und zu steuern. Auch da wird man seine Argumentation und sein Standing (also seinen Rang und seine Reputation) nicht ohne Not schwächen.
Ein Lebenslauf braucht viel weniger Kosmetik, als man meint. Bewerberinnen und Bewerber brauchen allerdings oft etwas mehr Mut, Gesicht zu zeigen.