Die guten Freunde eines Klienten sind der Meinung, dass ein Lebenslauf höchstens zwei Seiten haben darf. Der von mir optimierte hat 2,5, was Anlass zur Verunsicherung gab.
Ich stimme zu, dass ein Lebenslauf so kurz wie möglich zu sein hat. Bildlich gesprochen, wird die Datensuppe so weit eingedampft, bis nur noch das Feste und Nahrhafte übrig bleibt, an dem der Personaler ganz gewiss eine Weile zu kauen hat. Andererseits versammelt der Lebenslauf alle die Informationen, die für Ihre besondere Jobeignung sprechen. Der Lebenslauf ist als Faktenblatt eine echte Beschlussvorlage. Einen Lebenslauf light abzugeben und damit von einem Personaler zu verlangen, dass er sich weitere Daten aus den Zeugnissen und Nachweisen holt, ist wie von einem Partner zu verlangen, dass er sich sein abendliches Bier aus der Kneipe besorgt. Sie können nicht sicher sein, ob jemand, den Sie wegschicken, auch wieder kommt.
Das Daten-Dilemma stellt sich also so dar: Schon allein deshalb, weil Sie präzis zuarbeiten, Dinge auf den Punkt bringen und das Wesentliche vom Unwesentlichen unterscheiden, ist Ihr Lebenslauf nicht besonders umfangreich. Doch gerade deshalb, weil Sie möchten, dass man sich ausreichend lange mit Ihrer Präsentation beschäftigt, ist Ihr Datenblatt andererseits maximal mit Fakten angereichert.
Meine Lösung: Egal, wo man im Leben steht, egal, was man alles schon geleistet, geführt, erreicht, umgesetzt, bewirkt hat: der Lebenslauf ist maximal drei Seiten lang. Unterhalb dieser Grenze ist er eben so lang, wie er wird, wenn man so gut man kann die Angaben verdichtet, strafft, kürzt und eben Eintrag für Eintrag pointiert formuliert.
Sie bestimmen den Einblick in Ihr Leben
Warum dann allerhöchstens drei Seiten und nicht vier oder zwei? Ganz einfach: In den von mir optimierten Lebensläufen stehen die Hauptargumente immer auf Seite 1. Falls der Lebenslauf überhaupt von einem Rekrutierer angesehen wird, ist die Chance, dass man seine Kernbotschaft vermittelt, somit am größten. Wer die erste Seite mit großem Vergnügen und zunehmendem Interesse überflogen hat, wird ganz sicher auch die Seite 2 überfliegen. Da steckt in längeren Lebensläufen die Bildungs- und Ausbildungsgeschichte, das fachliche Wissen und Können.
Und glauben Sie mir, alle Erfahrung meiner Klienten und Leser zeigt: Wer ein starkes Profil vorlegt und dann zum guten Schluss auf einer viertel oder halben Seite 3 noch Mitgliedschaften, ehrenamtliches Engagement, Leistungen außerhalb der beruflichen Aktivitäten präsentiert, der ist nicht nur ein starker Kandidat, der ist auch ein Mensch, den man gern trifft und mit dem man gern spricht.
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26.08.2008; zuletzt aktualisiert: Berlin, 16.03.2009.
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